Pesso-Therapie (PBSP) - ein ganzheitlicher Zugang zu Körper, Emotion und Geist
PBSP geht auf den US-amerikanischen Therapeuten Albert Pesso und seine Frau Diane Boyden-Pesso (beide 1929-2016) zurück.
Indem wir immer von dem ausgehen, was Sie gerade jetzt (körperlich, emotional und mental) umtreibt, entdecken wir in dieser Arbeit, welche Grundbedürfnisse Ihrer Person berührt sind, wenn Sie von ihren aktuellen Anliegen und Konflikten berichten. Grundbedürfnisse, die in unserer Entwicklung nicht passend befriedigt worden sind oder mit denen wir Überforderung oder Verletzung erfahren haben, bleiben in der Regel auch hier und heute unbeantwortet. Die beiden wesentlichen Gründe dafür sind: Wir konnten nicht lernen, uns in den betroffenen Grundbedürfnissen selbst gut zu versorgen, und wir suchen uns gewohnheitsmäßig in unseren Beziehungen Menschen aus, die diese Bedürfnisse ebenso wenig beantworten können wie unsere frühen Bezugspersonen. Die Anliegen und Konflikte, die uns in die Therapie führen, sind letztlich darauf zurückzuführen.
Um in diesen Anliegen und Konflikten neue Möglichkeiten entdecken und gute Lösungen entwickeln zu können, sind wir eigentlich auf bessere Erinnerungen angewiesen, in denen diese Möglichkeiten und Lösungen bereits angelegt wären. Und so kreieren wir in dieser therapeutischen Arbeit tatsächlich neue Erinnerungen an eine imaginative Vergangenheit, die unseren ursprünglichen Erwartungen entsprochen hätte.
Dabei kommt uns zugute, dass wir aus der Neurobiologie heute wissen: Wir brauchen nicht die äußere Realität, um neue Erfahrungen zu machen, sondern neue Erfahrungen machen wir bereits dann, wenn wir neue Bilder von dieser Realität entwickeln. Um neue Erinnerungen zu kreieren, müssen wir also nicht unsere Vergangenheit ändern – was natürlich nicht möglich ist. Wir müssen lediglich die Bilder von dieser Vergangenheit verändern, die in unseren Erinnerungen abgespeichert sind.
Diese neuen und befriedigenden Erinnerungsbilder entwickeln wir in dieser Therapieform körperlich, emotional und mental, entsprechend den Bedürfnissen, die unser Körper, unsere Emotionen sowie unsere inneren Bilder und Gedanken uns zeigen. Dafür setzen wir uns nicht mehr mit den realen Personen auseinander, die in unserer Entwicklung bedeutsam waren. Vielmehr machen wir diese neuen Erfahrungen mit „Idealen Figuren“, die wir in der Therapie ausgehend von den Bedürfnissen, die sich körperlich, emotional und mental zeigen, entwickeln.
Wir nutzen dafür das intuitive Wissen, was wir genau in welcher Zeit unseres Lebens, von welcher Person eigentlich gebraucht hätten und wie sich das für uns richtig angefühlt hätte. Über dieses intuitive Wissen verfügt jede und jeder von uns, weil es zu unserer genetischen Grundausstattung gehört.
Wir sorgen also in dieser Arbeit dafür, dass unserem Gehirn neue und passende Erinnerungen zur Verfügung gestellt werden, die es dann in neuen neuronalen Netzwerken auch neu zusammenfügen und abspeichern kann. Und eben diese neuen Netzwerke verändern die Art und Weise, wie wir im Hier und Jetzt die Gegenwart erleben, was wir erwarten und wie wir uns verhalten. Wir können auf diese Weise Schritt für Schritt zu dem Menschen werden, der eigentlich in uns angelegt ist. Wir werden, wer wir wirklich sind.
Was mir besonders wichtig ist:
In der PBSP-Therapie geht es nicht um das Wiedererinnern kränkender, defizitärer oder gar traumatischer Erfahrungen. Das wäre nicht nur belastend und schwächend sondern mit größter Wahrscheinlichkeit auch schädigend, weil sich diese negativen Erfahrungen mit jedem Erinnern und Besprechen nur umso tiefer in ihre Erinnerungen einbrennen. Diese Erfahrungen würden dann nicht weniger sondern eher mehr ihr Empfinden, Fühlen, Denken und Handeln bestimmen. Natürlich werden diese Erfahrungen in der PBSP-Therapie berührt. Sie sind ja ohnehin gewohnheitsmäßig, mehr oder weniger bewusst oder unbewusst mit ihnen in Kontakt. In der PBSP-Therapie liegt der Schwerpunkt aber vielmehr auf dem Gestalten und Erleben befriedigender Szenen, die Sie stattdessen an den schwierigen Punkten Ihres Lebens eigentlich gebraucht hätten und die Sie so lange vermisst haben. Sie werden also in dieser Therapie Erfahrungen machen, die Sie als stimmig, gerecht, zugehörig, nährend, tragend, schützend und kraftvoll erleben.
Dabei werden Sie natürlich immer wieder auch Traurigkeit und Schmerz verspüren, genau das in ihrem bisherigen Leben nicht ausreichend bekommen zu haben. Und genau dieses Zusammenkommen von Befriedigung und Traurigkeit werden sie als (er)lösend, als in der Tiefe heilend, als stärkend und letztlich als beglückend erfahren.
Wenn Sie mehr über dieses Verfahren wissen und sich das therapeutische Vorgehen konkreter vorstellen möchten, lade ich Sie ein in meinen Blog-Artikel eine ausführliche Hinführung zu lesen.